Gast Fr Sep 30, 2022 6:55 pm
Ja klar. Früher gehörte das zum Herbst einfach dazu. Oma kannte viele Pilze, meine Eltern auch - und Wald mit Pilzen hatten wir direkt nebenan. Im Herbst war es üblich, nachmittags eine Runde durch den Wald zu machen, und abends gabs dann gebratene Pilze. Im Frühherbst gabs überwiegend Maronenröhrlinge, vereinzelt war auch mal ein Steinpilz dabei, gelegentlich Butterpilze oder Perlpilze. Und später im Jahr kamen dann noch Hallimasch dazu. Und das zog sich hin bis zu den ersten Nächten mit Frost.
Gesammelt wurden natürlich nur die bekannten Sorten, der Rest blieb stehen.
Zubereitung? - grundsätzlich in Butter gebraten, mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt, hinterher frische Petersilie drüber, und dazu üblicherweise Brot.
Nach Tschernobyl war dieses Vergnügen leider schlagartig vorbei, und mittlerweile existieren diese Waldstücke auch gar nicht mehr. Es gibt dort zwar weiterhin Wald, aber das ist frisch angelegter Mischwald und dessen Pilzbewuchs ist mir nicht geläufig.
Pilze gibts bei mir natürlich auch weiterhin, aber das ist dann gekauftes Zeug a'la Champignons, oder getrocknete Mischpilze. Das kommt selbstverständlich auch in verschiedenen Rezepten auf den Tisch, aber seinerzeit das selbstgesammelte wurde grundsätzlich in der Variante "in Butter gebraten" gemacht, weil dabei das Pilzaroma am Besten zur Geltung kommt.